Abschleppen: Welcher Autoschutzbrief hilft bei einer Panne am besten?
Der WDR berichtet, dass Fachzeitschriften und Verbraucherschützer wie die Stiftung Warentest regelmäßig sogenannte Schutzbriefe für Fahrzeuge testen würden und dabei meist zu dem Ergebnis kämen, dass es zum ADAC sehr wohl „preiswertere Alternativen“ gebe. Insbesondere dann, wenn man „vor allem Wert auf das ‚kostenlose‘ Abschleppen und die Pannenhilfe“ lege.
Eigene Kfz-Versicherung bietet häufig Schutzbrief gegen Aufpreis
So enthalte die eigene Kfz-Versicherung oft einen Schutzbrief: Nachfragen lohnt sich also! Und wenn der Schutzbrief nicht im Tarif stecke, böten so einige Versicherer die Möglichkeit, gegen Aufpreis einen Schutzbrief dazu zu kaufen. Es käme dem WDR zufolge dabei auf den Versicherungstarif an, den man zahle, so dass der Aufpreis für Schutzbriefe auf eine Jahressumme zwischen fünf und vierzig Euro beziffert werden könne. Es gelte: Decke die Versicherung bereits großzügig, sei der zusätzliche Schutzbrief vergleichsweise günstig. Umfasse der Versicherungsschutz dagegen nur Grundlegendes (preiswertester Haftpflichttarif), sei der Schutzbrief entsprechend teurer.
Schutzbriefe von der ADAC-Konkurrenz sind meist günstiger
Andere Automobilclubs, zum Beispiel ACE, AVC, ARCD, BAVC, KS oder VCD, hätten dem WDR zufolge auch Schutzbriefe im Angebot – und verlangten dafür durchweg weniger Gebühren pro Jahr als der ADAC.
Abschleppen im Pannenfall deckt die Mobilitätsgarantie des Autoherstellers
Gut zu wissen: Viele Hersteller böten laut WDR beim Kauf eines Neu- beziehungsweise Jahreswagens eine sogenannte Mobilitätsgarantie an und garantieren damit, dass man im Falle einer Panne abgeschleppt werde. Und, dass ein während der Reparatur des Autos genutzter Leihwagen kostenlos zur Verfügung stehe. Aber Achtung: Die Mobilitätsgarantie ist auf die Garantiezeit des Fahrzeugs beschränkt. Sie gelte außerdem nur dann, wenn die Wartung des Autos in ausgewiesenen Vertragswerkstätten stattfände.
Lohnt sich der ADAC-Schutzbrief dennoch?
Das bisher Ausgeführte könnte man dahingehend deuten, dass der Schutzbrief vom ADAC nicht lohne. So eindeutig ist die Lage allerdings auch wieder nicht: Denn laut WDR glänze der ADAC immerhin mit dem größten Pannenhelfer-Netz. Insgesamt seien rund 6.800 ADAC-Pannendienstwagen auf Helfertour, 1.800 davon als ADAC-eigene und 5.000 als Partner, die im Auftrag des ADAC handelten.
Wer nun meint, es sei egal, von wem die Abschlepphilfe im Notfall komme, der irrt. Der WDR schreibt, dass im Schadensfall infolge des Abschleppens nicht der ADAC der Ansprechpartner sei, sondern die Partner-Abschleppfirma. Schließlich käme der Vertrag als „Vertrag zu Lasten Dritter“ zustande – vor Ort zwischen Autobesitzer und Abschleppunternehmer. Der ADAC wirke lediglich als Vermittler und zahle. Wenn man dann noch bedenkt, dass Abschleppunternehmer einen recht hohen juristischen Schutz genießen, dann muss man laut einem Urteil des Bundesgerichtshofes im Schadensfall „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ belegen können, dass das Abschleppunternehmen den Schaden auch tatsächlich verursachet habe. Und das könne schwierig, langwierig und teuer werden.
http://www1.wdr.de/verbraucher/freizeit/auto-schutzbrief-100.html
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