Umzug der Schwartauer Marmeladen-Werke geplant
Die Schwartauer Werke stellen seit mehr als 100 Jahren Marmelade her. Die Marmeladenmarke Schwartau ist über Deutschlands Grenzen hinweg sehr bekannt – und eng mit dem Unternehmensstandort Bad Schwartau, nordwestlich von Lübeck, verknüpft. Dennoch plant der Marmeladenhersteller jetzt einen Umzug.
Die Zeitung SHZ berichtet in ihrer Online-Ausgabe, dass der derzeit größte Arbeitgeber der rund 20.000 Einwohner zählenden Stadt Bad Schwartau im Kreis Ostholstein in Schleswig Holstein, die Schwartauer Werke, einen Umzug planten. Der Grund für den geplanten Umzug des Marmeladenherstellers seien Platzprobleme. Das Unternehmen wolle dem Hamburger Abendblatt zufolge expandieren und die seit der Firmengründung 1899 Heimatstadt Bad Schwartau könne kein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen. Die Medien zitieren den Bürgermeister Gerd Schuberth (CDU) mit den Worten: „Eine so große Fläche wie gewünscht können wir nicht anbieten.“
Ein großer Teil der Produktion soll deshalb umziehen. Als neuer Standort kämen der Zeitung SHZ.de zufolge aktuell mehrere Adressen in Frage: Darunter Flächen in Lübeck, in Mönkhagen (Kreis Stormarn) und in Mecklenburg-Vorpommern.
Die SHZ.de beruft sich in ihrem Bericht auf die „Lübecker Nachrichten“ und schreibt: „Bei den Schwartauer Werke soll dem Bericht zufolge Schönberg in Mecklenburg-Vorpommern im Gespräch sein.“ Zugleich heißt es: „Es wäre nicht das erste Mal, dass Schleswig-Holsteins Kommunen das Nachsehen haben und Mecklenburg-Vorpommern von dem Umzug eines großen Betriebes profitieren kann. Mitte letzten Jahres kündigte die Firma DeLaval Services an, Glinde (Kreis Stormarn) verlassen zu wollen. Künftiger Standort soll Gallin in Mecklenburg-Vorpommern sein.“
Das Hamburger Abendblatt schreibt, ebenfalls unter Berufung auf die „Lübecker Nachrichten“, dass in der Region ein erbitterter Wettkampf um das Unternehmen entbrannt sei. Die Stadt Lübeck wolle demzufolge die Schwartauer Werke an ein neues Gewerbegebiet südlich der Bundesautobahn A 20 locken, aber auch die Gemeinde Schönberg in Mecklenburg-Vorpommern sei im Rennen. Die Schwartauer Werke planen laut Bericht, zunächst zwei der drei Produktionsstandorte in Bad Schwartau aufzugeben: Zum einen das Werk I an der Lübecker Straße und zum anderen das Corny-Werk. Beide Flächen lägen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wohnbebauung und könnten deshalb nicht erweitert werden.
Der Umzug der Schwartauer Werke soll angeblich nicht vor Ende 2018 vollzogen werden. „Wir befinden uns noch in einer sehr frühen Phase der Bauplatzsuche“, zitieren die Medien die Firmen-Sprecherin des Marmeladenherstellers Stephanie Tron. Laut Betriebsrat soll es im Zuge des Umzugs zu keinem Arbeitsplatzabbau kommen. Alle Mitarbeiter würden mitgenommen, soll die Geschäftsführung erklärt haben.
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